Mission Statement

Re:visit. Humanities & Medicine in Dialogue ist eine kontinuierlich online erscheinende Open-Access-Fachzeitschrift, die aus umfassenden kulturwissenschaftlichen Perspektiven nicht nur bestehende Schnittstellen zwischen Medizin und Geistes- und Kulturwissenschaften ausleuchtet, sondern auch neue interdisziplinäre Kontaktzonen erschließt. Als Plattform für einen offenen Dialog möchte das Publikationsorgan der ‚Medikalisierung‘ der Geistes- und Kulturwissenschaften – als einer bloßen Vermittlungsinstanz von Kompetenzen für medizinisches Personal – ebenso vorbeugen, wie einer humanistisch gebundenen ‚Disziplinierung‘ der Medizin durch Überlegenheit beanspruchende Geistes- und Kulturwissenschaften. Anstatt Medizin und Geistes- und Kulturwissenschaften also an jeweils spezifische Rollenerwartungen zu binden, sollen – erstmals im deutschsprachigen Raum – die vielfältigen Möglichkeiten der Inbeziehungsetzung von Medizin und Geistes- und Kulturwissenschaften in den Blick rücken, was Überlegungen zu damit verbundenen Potenzialen und Synergien ebenso betrifft wie Reflexionen zu ihren Risiken und Nebenwirkungen.

Entsprechend dieser Zielsetzungen sind innovative Beiträge zu unterschiedlichen geisteswissenschaftlichen und medizinischen Bereichen willkommen, die im Sinne eines kritischen und (selbst-)reflexiven revisiting zentrale Begrifflichkeiten und Fragestellungen medizinischer und gesundheitspolitischer Diskurse aufgreifen und deren ideologische und machtpolitische Implikationen, deren Historizität und Kulturgebundenheit sowie deren ästhetische Repräsentation (und Konstruktion) untersuchen. Revisit bezieht sich aber auch auf die Diskussion des theoretischen Bezugsrahmens der Medical Humanities – ein Forschungsfeld, das seinen Standort und seine Aufgaben kontinuierlich reflektiert und reflektieren muss, wie es die Debatten um Critical Medical Humanities und Health Humanities sowie um Narrative Medicine zeigen. Um die Balance zwischen Medizin und Geistes- und Kulturwissenschaften auch auf methodischer Ebene zu stärken, sind gleichfalls empiriegestützte Beiträge von Interesse, beispielsweise aus dem Bereich der Therapie (z.B. Poesie-, Biblio-, Cinematherapie) oder der Lehrforschung (z.B. Medical Humanities in der Lehre).

Die in der ersten Sektion veröffentlichten deutsch- und englischsprachigen Originalbeiträge unterliegen einem double-blind peer-review-Verfahren, wobei sowohl Themenschwerpunkte als auch thematisch offene Beiträge vorgesehen sind. Die zweite Rubrik Im Gespräch mit… veröffentlicht Interviews mit Forscher*innen und Praktiker*innen, Schriftsteller*innen und Künstler*innen zu brisanten aktuellen Themen an der Schnittstelle von Medizin und Geistes- und Kulturwissenschaften. Der dritte Abschnitt reflektiert unter dem Titel Berichte den aktuellen Forschungsstand, indem er ein Forum für Tagungs- und Projektberichte sowohl von etablierten Forscher*innen als auch von Nachwuchswissenschaftler*innen sowie Review-Essays bietet.