„Du hast es Dir verdient.“
Ökonomische Perspektiven auf den (selbstgestalteten) Tod im Roman Die Königin der Berge (2018) und das digitale „Leben nach dem Tod“ in der Serie Upload (seit 2020)
DOI:
https://doi.org/10.57974/Re:visit_2025_4.1_3Schlagwörter:
Sterben, Tod, Komik, Selbsterzählung, Serie, RomanAbstract
Ökonomie und Tod scheinen auf den ersten Blick ein ungewöhnliches, unvereinbares oder gar undenkbares Paar zu sein. Doch bei genauerem Hinsehen bietet die ökonomische Annäherung an das wohl größte Rätsel – den Tod – auch kreatives Potenzial, denn sie schafft Distanz und diese Distanz eröffnet einen Raum für die Betrachtung des komplexen Motivs des Todes. Im Mittelpunkt von Daniel Wissers Roman Königin der Berge (2018) steht ein an Multipler Sklerose erkrankter Patient, der seinem Leben ein Ende setzen möchte. Ökonomische Aspekte des Sterbens bis hin zu konkreten Bezahlakten säumen den vielstimmigen Text, der das Leben als Absurdität begreift und den Tod als einzige Option vorstellt. Um dies zu erreichen, greift der Autor auf Zensurmaßnahmen, sichtbare Streichungen und fiktionale Elemente zurück und schafft einen multiperspektivischen Blick auf eine Gesellschaft, in der der gewünschte Tod noch immer ein Tabu ist. Die TV-Serie Upload (2020), die derzeit aus zwei Staffeln besteht, geht noch einen Schritt weiter und entwirft einen dystopischen Blick (der 2030er Jahre) auf die technischen Möglichkeiten, das Leben nach dem Tod zu gestalten. Die Serie untersucht auch, inwieweit ökonomische Hintergründe den Tod bestimmen. Beide Darstellungen des zeitgenössischen Sterbens setzen auf komische, gar absurde Darstellungen, die den Rezipienten in ihrer Intensität nicht minder einbeziehen.
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