Lektüre als literarische Bewältigungsstrategie?
Drei komparatistische Analysen (J. Austens Persuasion, S. Zweigs Schachnovelle, H. Murakamis Nemuri)
DOI:
https://doi.org/10.57974/Schlagwörter:
Literatur, Bewältigung, Wirkung, Bibliotherapie, EudämonieAbstract
In jüngerer Zeit scheint das Lesen als Bewältigungsstrategie an Bedeutung gewonnen zu haben, speziell im Zusammenhang mit allgegenwärtigen Krisen. Der vorliegende Beitrag erörtert zunächst theoretisch die Konzepte von ‚Lebenswissen‘ in der Literatur (Ette) und Eudämonie (Moores/Nünning und Nünning). Es wird ähnlich wie in der Bibliotherapie davon ausgegangen, dass Literatur Wissen zum Leben beinhaltet und die Auseinandersetzung mit ihr positive Wirkungen entfalten kann. In der Folge werden drei Erzähltexte aus verschiedenen Zeiten und kulturellen Kontexten literaturwissenschaftlich dahingehend untersucht, wie dort ‚Literatur in der Literatur‘ rezipiert wird und welche dargestellten Wirkungen damit verbunden sind: Jane Austens Persuasion (1817), Stefan Zweigs Schachnovelle (1942) und Murakami Harukis Nemuri (1989). Die drei Texte weisen unterschiedliche Formen der Rezeption verschiedener Gattungen durch mehrere Figuren auf, darunter solitäres Lesen gegenüber Diskussionen über Gelesenes von Poesie bis zu einem Schachrepetitorium. In allen Texten zeigen sich tatsächlich keine eindeutigen, sondern vielmehr ambivalente Wirkungen der Lektüren, sei es in Bezug auf Resultate oder (mittelbare) Folgen, die sich auch auf die Lesenden übertragen können.
Downloads
Veröffentlicht
Ausgabe
Rubrik
Lizenz
Copyright (c) 2025 Kathrin Neis

Dieses Werk steht unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 4.0 International.



